Ein viel umstrittenes Lebensmittel beim Thema „vegane Ernährung“ ist der Honig. Ist Honig vegan? Hier kann ich euch die Antwort vorweg nehmen – Nein. Honig ist nicht vegan. Und das hat verschiedene Gründe. Warum Honig nicht vegan ist und was es für Alternativen zu der süßen Delikatesse gibt, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
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WAS IST HONIG EIGENTLICH GENAU?
Viele kennen ihn, viele mögen ihn, die wenigsten wissen, woraus Honig genau besteht und wie er entsteht. Bienen ernähren sich von Pollen, Nektar, Honigtau und Wasser. Honigtau ist übrigens ein süßer Saft, der überwiegend auf Nadeln und Blättern zu finden ist und vorher schon von Läusen in Tröpfchenform ausgeschieden wird. Für die Honigentstehung spielen vor allem der Honigtau und der Nektar eine Rolle. Beides landet bei der Biene in der sogenannten „Honigblase“.
In der Honigblase angelangt, werden die Pflanzensäfte mit anderen Stoffen vermischt, welche auf den Zucker wirken. Den weiterentwickelten Pflanzensaft wird von Biene zu Biene weitergegeben und so auch Wasser entzogen, was den entstehenden Pflanzensaft immer dicker werden lässt. Sobald der Honig die richtige „Reife“ hat, legen ihn die Bienen in den Waben ab und versiegeln diese anschließend mit Wachs. Der Imker schleudert dann den Honig mittels einer Maschine aus den Waben und füllt ihn in Gläser ab. Honig klar ein tierisches Produkt und somit nicht vegan.
WESWEGEN HONIG NICHT ALS VEGAN ANGESEHEN WIRD
Nicht nur alleine, dass der Honig von den Bienen stammt, macht diesen „Nicht-Vegan“. Hierfür gibt es noch mehrere, teilweise umstrittene Gründe. Ich habe euch die am Häufigsten angegebenen Hintergründe aus dem Netz rausgesucht und übersichtlich zusammengefasst. Schlussendlich muss sich jeder selbst ein Bild davon machen, was Richtig und was Falsch ist.
Bees work hard for the honey
Wer denkt, dass die Honigproduktion einfach ist, der täuscht sich. Die Arbeiterbienen, welche für die Futtersuche zuständig sind, fliegen pro Tag ca. 40 Millionen Blüten an und machen aus dem aufgenommenen Nektar in einer langwirigen Prozedur den Honig.
Massenzucht auch bei Bienen
Was vielen von euch wahrscheinlich eher weniger „bewusst“ ist, ist die Tatsache, dass es auch bei Bienen eine „Massenzucht“ gibt. Die Bienenstöcke werden oftmals manipuliert, so dass das natürliche Schwärmen der Bienen verhindert wird – somit bleiben die Königinnen samt Schwarm in den von Menschenhand gefertigten „Wohnungen“. Vor allem im Ausland findet man oft Bienenstock an Bienenstock, zu tausenden aneinander gereiht, was bei anderen Tieren unter „Massentierhaltung“ verstanden wird.
Einräuchern wirkt nicht beruhigend
Im Gegenteil. Der Rauch suggeriert den Bienen einen „Waldbrand“. Ein natürlicher Instinkt verleitet sie dann dazu, möglichst viel Honig einzusammeln und sich dann, ausgestattet mit genug Proviant, ein neues Zuhause zu suchen. Die Insekten sind somit zu „beschäftigt“, um den Imker zu attackieren.
Verletzte oder tote Bienen
Bei der Honigproduktion gehts nicht immer sanft zu. So kann es passieren, dass Bienen zerquetscht, die Flügel beschädigt oder Beine abgetrennt werden. Vor allem im Ausland steht vor allem der Profit im Vordergrund. Es gibt aber auch, wie bei uns, achtsame Imker, welchen das Wohl ihrer Bienen am Herzen liegt.
GIBT ES VEGANER, DIE TROTZDEM HONIG ESSEN?
Obwohl Honig ein tierisches Produkt und somit nicht vegan ist, entscheiden sich doch einige Veganer für den Verzehr von Honig. Bevorzugt wird hier zu „Bio-Honig“ gegriffen, von Imkern, die achtsam mit den Bienen umgehen. Auch bei uns im Ländle gibt es hiervon genug. Mit dem Achtsamen Umgang meine ich, dass die Imker den Bienen genügend Honig übrig lassen, damit diese nicht hungern müssen und nicht als Massenzucht gehalten werden, sondern in einer überschaubaren Anzahl.
Manche Veganer argumentieren auch damit, dass es keinen größeren Unterschied macht, ob man das von den Bienen bestäubte Obst und Gemüse ernte, welches ohne die Arbeit der Nutztierchen gar nicht exisitieren würde, oder eben den Honig, welcher sowieso und freiwillig von den Bienen produziert wird. Hier muss jeder selbst wissen, was er tun und lassen möchte.
WELCHE ALTERNATIVEN ZU HONIG GIBT ES?
Egal ob ihr nun Veganer seid, die keinen Honig essen möchten oder ob ihr einfach aus Neugier wissen möchtet, welche Alternativen es zum Honig gibt – hier habe ich euch ein paar dieser Lebensmittel aufgelistet.
- Organischer Ahornsirup
- Organischer Agavendicksaft
- Zuckerfreier Sirup
- Agavencreme
- Zuckerrübensirup
- Birnendicksaft
Dinge wie Ahornsirup und Agavendicksaft oder zuckerfreien Sirup findet ihr in so gut wie jedem Lebensmittelgeschäft. Bei Agavencreme, Zuckerrübensirup oder Birnendicksaft schaut man am Besten in einem Bio-Laden oder im Internet nach. Wie ihr aber sehen könnt, bieten sich genügend Alternativen zum Honig für die vegane Ernährung.
Ihr wollt mehr über das Thema Honig wissen? In meinem Blogbeitrag „Honig ist nicht gleich Honig“ zeige ich euch verschiedene Honigarten und deren Unterschiede. Viel Spaß beim Lesen!
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