Jeder kennt ihn und fast jeder mag ihn – Honig. Doch Honig ist nicht gleich Honig! Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich nach Herkunft, Gewinnungsarten, Geschmack und Farbe. Auch ein wesentlicher Faktor dafür ist die „Tracht“ des Bienenjahres. Keine Honigernte gleicht der anderen. Zudem gibt es eine allgemeine Unterscheidung sowie eine Vielfalt von Honigsorten, welche in diesem Beitrag genauer unter die Lupe genommen werden.
DIE ALLGEMEINE UNTERTEILUNG VON HONIG
Allgemein wird zwischen Blütenhonig und Honigtauhonig unterschieden.
Wie der Name beim „Blütenhonig“ bereits verrät, wird dieser aus Blütennektar, einem zuckerhaltigen Saft von Pflanzen, gewonnen. Von dieser zuckrigen Flüssigkeit mit süßlichem Duft werden die Bienen und auch andere Insekten regelrecht angelockt. Diese Art von Honig zeichnet sich durch seine hellgelbe Farbe und einem eher milden Geschmack aus. Beispiele dafür sind Akazienhonig, Lavendelblütenhonig oder Rapshonig.
Honigtauhonig wird aus Honigtau gewonnen. Gebildet wird dieser von Blatt- und Schildläusen. Diese ernähren sich vom Saft verschiedenster Pflanzen und scheiden die überschüssige Flüssigkeit wieder aus. Diese überschüssige Flüssigkeit ist der sogenannte „Honigtau“. Der Honigtau bleibt als klebriger Film auf Blättern, Nadeln und Zweigen zurück, welchen die Bienen aufnehmen und im Bienenstock zu Honig verarbeiten. Tannenhonig und Blatthonig zählen zur Kategorie „Honigtauhonig“. Geschmacklich ist dieser würzig-herb und dunkler in der Farbe.
VERSCHIEDENE HONIGARTEN
Kleehonig
Eine eher seltene Sorte
Als Grundlage dient hier der Nektar der Klee-Blüten. Vor allem der Weißklee steckt in dieser besonderen Honigsorte, da die Rüssel der Bienen für den Rotklee meist zu kurz sind. Auch dieser Honig ist hellgelb bis weißlich und punktet mit einem blumig-milden Geschmack. Der hohe Traubenzuckeranteil macht diese Honigsorte zu einem wahren Energielieferanten. Ausgedehnte Kleefelder, auf denen keine andere Blumen zu finden sind, gehören zur Seltenheit. Daher kommt es immer wieder vor, dass er auch als Blütenhonig angeboten wird. Zu groß ist der Anteil fremder Blüten, die von den Bienen mit gesammelt werden. daher zählt der reine Kleehonig zu einem eher seltenen Honigprodukt.
Tannenhonig
Gilt als Spezialität
Tannenhonig ist nicht immer verfügbar. Nur in „guten“ Jahren kann dieser Honig produziert werden. Es gibt nur wenige Landstriche bei uns, die über ausreichende Bestände verfügen, dass dieser Honig entstehen kann. Ein weiterer Faktor, der passen muss, ist das Wetter und eine hohe Aktivität von Blattläusen. In Deutschland darf der Honig nur als „Tannenhonig“ bezeichnet werden, wenn dieser tatsächlich von der Weißtanne stammt. In anderen europäischen Ländern kann der Honig auch von der Fichte stammen. Tannenhonig schmeckt nach zarten Tannennadeln, erinnert auch wenig an duftende Erde und zählt zu den Honigtauhonigen.
Lavendelblütenhonig
Meist aus der Provence
Lavendelblütenhonig hat eine hellgelbe bis weiße Farbe und ist würzig-blumig im Geschmack. Der typische Lavendelduft kommt hier deutlich zur Geltung. Diese Honigsorte wird oftmals auch als der „König des Honigs“ bezeichnet und gilt als Delikatesse. Lavendelhonig kann nur dann zustande kommen, wenn die Bienen für die Honigproduktion ausschließlich Lavendelblüten anfliegen. Hierfür arbeiten Imker und Landwirte in der Provence eng zusammen.
Akazienhonig
Aus den Blüten der Robinie
Die Honigverordung besagt eigentlich, dass nur dann die botanische Sorte auf dem Honigglas benannt werden darf, wenn der Nektar überwiegend aus dieser Quelle stammt. Also müsste der Akazienhonig – eigentlich – hauptsächlich aus Honig von der Akazie bestehen, was dieser nicht tut. Akazienhonig ist eine große Ausnahme. Robinien und Akazien sind rein aus botanischer Sicht überhaupt nicht miteinander verwandt, jedoch wird der Robinienbaum hierzulane als „falsche Akazie“ bezeichnet. „Echter“ und „falscher“ Akazienhonig unterscheiden sich kaum im Geschmack
Blatthonig
Eine Honigtausorte
Der Blatthonig zeichnet sich durch seinen intensiven Geschmack und seine dunkle Farbe aus. Die Herstellung von Blatthonig ist gar nicht so einfach. Regnet es plötzlich sehr stark, so kann die Zeit des Honigtauhonigs schon vorbei sein. Diesen Faktor muss der Imker immer im Blick haben, damit sich verschiedene Honigsorten nicht vermischen und er reinen Honig verkaufen kann. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass es sich bei Blatt-, Wald-, und Tannenhonig um verschiedene Sorten handelt und diese aus Honigtau und nicht aus Blütennektar hergestellt werden.
Rapshonig
Hat ein feines, süßes Aroma
Rapshonig ist sehr hell bis fast weiß. Aufgrund des hohen Traubenzuckeranteils, kristallisiert der Sortenhonig sehr schnell, weswegen er von den meisten Imkern cremig gerührt wird. Das Rühren sollte rasch erfolgen, denn ansonsten wird aus dem anfangs goldgelben Honig ganz schnell eine steinharte Masse. Da Raps bereits ab April blüht, gehört er zu den Honigen, die schon recht früh im Jahr „geerntet“ werden können. Außerdem zählt Rapshonig zu den beliebtesten Sortenhonigen im Land.
FAZIT
Natürlich gibt es noch weitere Honigsorten auf dem Markt, welche alle ihre Besonderheiten und Vorzüge haben. Es gibt insgesamt fast 60 verschiedene, gelistete Honigsorten. Einen guten Überblick über all diese bietet die Seite honigreich.com.
Allein in der EU werden pro Jahr um die 250.000 Tonnen Honig produziert. Dazu kommen noch die Nebenprodukte wie Wachs, Pollen, Gelée Royale und Propolis. Weitere interessante Fakten rund um das Thema Bienen und Honig findet ihr in unserer Blog-Kategorie „Bienenaktion„. Habt ihr schon von der „VOLhighspeed Bienenwiese“ gehört?
Welchen Honig habt ihr am liebsten? Achtet ihr darauf, was ihr für einen Honig kauft? Schreibt mir eure Meinung gerne in die Kommentare!
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in erster Linie kaufe ich heimischen Waldhonig !