Bienen und andere Insekten haben in der heutigen Zeit kein leichtes Leben mehr. Wiesen und Grünflächen werden regelmäßig gemäht, wodurch Blumen udn Kräuter nicht mehr ausblühen können. Monokulturen und chemische Behandlungen sind heutzutage gang und gäbe. Das alles schränkt den natürlichen Lebensraum der Bienen erheblich ein. Teilweise müssen die Bienen schon zwischen Juli und August von den Imkern angefüttert werden, damit diese den bevorstehenden Winter überhaupt überleben. Wie ihr aus eurem Garten, eurem Balkon oder eurer Terrasse ein attraktives Fleckchen für die gestreiften Nutztiere machen könnt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
SÄT BIENENFREUNDLICHE PFLANZEN…
… um den Bienen ein vielfältiges Angebot, von welchem im übrigen auch Schmetterlinge, Hummeln und andere nützliche Insekten profitieren können, zu bieten. Geeignete, regionale Blumen hierfür sind beispielsweise die wilde Malve, Astern, Ringelblumen, Krokusse sowie die fette Henne. Wenn ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr euch in den regionalen Gärtnereien bestens über bienenfreundliche und regionale Pflanzen für den Garten beraten lassen. Auch auf unserer VOLhighspeed Bienenwiese findet ihr die ein oder andere Inspiration für euer Vorhaben.
Fette Henne
Auch Mauerpfeffer genannt
Ein Klassiker in den Vorarlberger Gärten ist die „Fette Henne“. Sehr zu Freude der Honig- und Wildbienen.
Kornblumen
Die Blume der Romantik
Auch als „Blume der Romantik“ bekannt, betört diese nicht nur Menschen. Auch Bienen sind sehr angetan von ihr.
Sonnenblumen
Die Sonne der Wiesen
Moderne Züchtungen der Sonnenblume haben nur noch geringe Mengen an Pollen. Hier lieber „alte“Sorten verwenden.
Lupinen
Ideale Bienenweide
Lupinen gelten als „ideale Bienenweide“, da sie einen hohen Nektargehalt haben.
Ringelblume
Bekannt und beliebt!
Die Ringelblume ist ein häufiger Vertreter in den häuslichen Gärten und auch Bienen erfreuen sich an ihr.
Wilde Malve
Eine wahre Schönheit!
Die wilde Malve heißt auch „große Käsepappel“ und blüht von Mai bis September. Hummeln lieben sie.
Wandelröschen
Schmetterlingsmagnet
Schmetterlinge und Bienen lieben diese Pflanze, welche von Mai bis September auf Terrassen und in Gärten zu sehen ist.
BAUT EINE BIENENTRÄNKE…
… damit Bienen im Frühjahr und bei großer Hitze genügend Wasser finden, um nicht zu verdursten und ihre Bienenstöcke zu kühlen. Bienen brauchen nicht nur Nektar und Pollen zum Überleben, auch Wasser spielt eine große Rolle. Die fleißigen Insekten trinken nicht nur davon, sondern nutzen das Wasser auch, um ihre Waben zu kühlen, wenn es draußen zu heiß wird. Wie ihr so eine Bienentränke selbst aus einfachsten Mitteln bauen könnt, findet ihr auf der Seite „einstueckarbeit.de„.
BAUT EIN BIENENHOTEL…
… denn auch Wildbienen brauchen ein Zuhause. Die häufigsten Bewohner solcher Nisthilfen sind tatsächlich Bienen – Wildbienen. Diese Arten sind Einzeglänger und bilden keine Staaten. Jedes Weibchen legt alleine ein Nest an, welches sie selbst mit Nahrung versorgt. Die neuen Behausungen werden, sofern sie an einem sonnigen Ort mindestens einen Meter über dem Boden platziert werden, in vielen Fällen schneller als man denkt, in Anspruch genommen.
VERZICHTET AUF CHEMISCHE DÜNGEMITTEL…
…und dünge generell nicht zu viel, da der viele Dünger das Wachstum von bienenfreundlichen Pflanzen hemmen bzw. verhindern kann. Vor allem beim Anbau von Obst und Gemüse solltet ihr mineralische, stickstoffhaltige Düngemittel äußerst sparsam und gezielt einsetzen. Organische Dünger, wie Kompost, am besten aus dem eigenen Garten, eignen sich besser als Wachstumshilfe für eure Pflanzen.
VERZICHTET AUF PESTIZIDE UND INSEKTIZIDE…
… in eurem Garten, auf eurem Balkon oder eurer Terrasse. Gerade Cocktails aus mehreren Giften können für die Bienen den sicheren Tod bedeuten. Einzelne Substanzen, auch Neonicotinoide genannt, beseitigen nicht nur „Schädlinge“ sondern auch ganze Bienenvölker. Ein vollständiges Verbot konnte von der EU bislang noch nicht durchgerungen werden, jedoch gibt es bereits Einschränkungen in der Verwendung dieser für Bienen und Insekten gefährlichen Mittel.
SCHAFFT EUCH SELBST KEINE BIENEN AN…
… denn imkern will gelernt sein! Zudem gibt es aktuell zu wenig Nahrung für die Bienen, so dass die Überlebenschance eines eigenen Bienenstockes eher gering ist. Bienen benötigen bis zu einem halben Kilo Honig am Tag, um alleine ihren Bedarf an Nahrung zu decken. Hobby-Imker tragen oft eine hohe Mitverantwortlichkeit für das Sterben dier Bienen. Anfangs ist die Begeisterung für die eigenen Bienenvölker groß und man steckt viel Schweiß und Liebe in die Pflege der Bienen. Nach ein paar Jahren werden einige jedoch nachlässig, gerade wenn es sich nur um ein Hobby handelt und man nicht vom Verkauf des Honigs lebt. Wenn ihr dennoch Interesse an der Imkerei habt, hilft euch der Vorarlberger Imkerverband gerne weiter.
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