Immer mehr Menschen werden im digitalen Raum mit Kriminalität konfrontiert. Laut der Kriminalstatistik ist die Zahl der gemeldeten Cybercrime-Fälle um ca. 30 Prozent gestiegen. Im Jahr 2021 wurden 46.000 Fälle polizeilich angezeigt. Hinzu kommen auch einige Fälle, die nicht angezeigt werden oder die Polizei nicht zwingend eingeschalten wurde. Das kann unter anderem der Fall sein, wenn jemand auf einen Link geklickt hat oder das Social-Media Profil gehackt wurde. Es gibt einige Dinge, die ihr im Fall der Fälle beachten solltet.
PHISHING EMAILS
Phishing E-Mail enthalten meistens einen Link, mit der Aufforderung darauf zu klicken. Solche E-Mails birgen immer das Risiko, dass die Kriminellen Login-Daten von Bankkonten oder auch Mobilfunkdaten zu ergaunern. Die Websiten, sehen meistens fast so aus wie die Originalseiten aus. Dabei sind die Seiten so programmiert, dass die Kriminellen alle eure Daten abfangen können. Neben Passwörtern, werden auch Namen, Geburtsdatum, Kredit- und Bankdaten gespeichert.
Wenn ihr auf einen solchen Link geklickt habt und eure Daten eingeben habt, dann müsst ihr sofort handeln. Zunächst einmal solltet ihr euer Passwort ändern, sowie bei anderen Accounts bei denen ihr das gleiche Passwort habt. Am besten ist es, für jeden Account ein anderes Passwort benutzen würdet, am einfachsten funktioniert das mit einem Passwortmanager. Falls ihr eure Bank- oder Kreditdaten eingeben habt, ist es ratsam, sofort eure Bank zu kontaktieren, um euer Konto verdächtige Bewegungen zu beobachten.
Wenn ihr eine verdächtige Überweisung in eurem Konto feststellt, dann notiert euch am besten gleich die IBAN, damit hat die Polizei die Chance, gegen Betrüger vorzugehen. Anschließend sofort eure Bank kontaktieren und den Betrug melden. Danach solltet ihr eine Anzeige bei der Polizei aufgeben und die IBAN mit angeben. Durch die Anzeige und das offizielle Verfahren, dass eingeleitet wird, sind Banken dazu berechtigt, Überweisungen zu stoppen oder Konten zu sperren. Nach der Anzeige am besten noch die Empfänger-Bank kontaktieren und den Vorfall schildern. Durch das offizielle Verfahren dürfen Banken Überweisungen für einen längeren Zeitraum zurückhalten.
Im Falle einer verdächtigen E-Mail solltet ihr auf die offizielle Seite des „Absenders“ gehen, euch dort in eurem Konto anmelden und nachsehen, ob tatsächlich ein Problem aufgetreten ist. Die meisten Websiten, schicken keine E-Mails mit Links auf die ihr klicken sollt.
SOCIAL MEDIA PROFIL GEHACKT
Ihr stellt euch sicher die Frage, wieso Kriminelle eure Social Media Konten Daten haben wollen. Zunächst einmal werden die Kriminellen versuchen sich mit dem ergatterten Passwort in andere Accounts einzuhacken, da die meisten Menschen, ein Passwort für mehre Accounts haben. Zum anderen, versuchen Betrüger über das gehackte Social-Media Konto, betrügerischer Links zu versenden. Denn es ist so, dass man eher auf einen Link klickt, von einer Person, die man kennt und ihr vertraut, wie über eine Phising E-Mail.
Indizien, dass euer Social Media Profil gehackt wurde, sind unter anderem, wenn euch Freunde fragen, wieso ihr ihnen komische Nachrichten geschickt habt oder wenn sich eure Profilangaben wie von Zauberhand verändern. Das kann ein anderer Name, ein verändertes Geburtsdatum oder eine andere E-Mail-Adresse sein. Ein weiterer Hinweis könnte sein, dass ihr auf einmal mehr Freunde habt, die ihr gar nicht hinzugefügt habt oder merkwürdige Links in eurem Messenger verschickt wurden.
Wenn ihr solche Veränderungen feststellt, dann solltet ihr umbedingt das Passwort ändern. Manchmal passiert es auch, dass das Passwort von dem Angreifer bereits geändert wurde und ihr nicht mehr auf euer Profil zugreifen könnt. Hier solltet ihr Kontakt mit der Social Media Plattform aufnehmen. In der Regel gibt es Standard-Prozesse, die ihr im „Hilfebereich“ findet. Dort werdet ihr Schritt für Schritt durchleitet.
WIE KANN ICH FESTSTELLEN OB MEIN PASSWORT VON KRIMINELLEN ENTDECKT WURDE?
Unter „Have I been pwned“ oder hier könnt ihr nachschauen, ob eure E-Mail oder eure Telefonnummer einmal Teil eines Datenleaks geworden ist. Stellt ihr dort fest, dass dies der Fall ist, gilt als erste Maßnahme, alle eure Passwörter zu ändern und ggf. die verschiedenen Anbieter zu kontaktieren, solltet ihr euch nicht mehr anmelden können.
Weitere Hilfsstellen findet ihr hier:
Österreichische Meldungs- und Beratungsstelle
Watchlist für das Internet (Aktuelle Betrugsversuche)
Habt ihr schon mal cybercrime Aktivitäten auf euren Konten festgestellt? Lasst es mir in den Kommentaren wissen!
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