Viele Smartphones, die neu auf den Markt kommen, haben eine eSIM. Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt, was das genau ist und wie das funktioniert. Die eSIM soll die klassischen SIM-Karten ersetzten. Beide dienen dem Nutzer der Identifikation im Mobilfunknetz. Darauf sind alle Teilnehmerinformationen gespeichert, die benötigt werden um Mobile Daten, SMS und Telefonate zu empfangen.
WIE FUNKTIONIERT EINE eSIM?
Das „E“ der eSIM steht für Eingebettet (engl. embedded) und bedeutet, die SIM-Karte ist mit dem Smartphone verbunden. Die eSIM ist im Smartphone verlötet und kann über ein Over-the-Air Update vom Netzanbieter aktiv geschaltet werden. Die eSIM enthält die gleichen Daten wie eine klassische SIM-Karte und kann gleich genutzt werden.
Die eSIM ist wiederbeschreibbar, das bedeutet ihr könnt euren Anbieter einfach per Telefon wechseln. Durch eine gewisse Nummer, die der eSIM zugeordnet ist, kann der Mobilfunkanbieter, das Smartphone zu einem bestimmten Vertrag zuordnen. So ist innerhalb von wenigen Minuten eine Einrichtung möglich.
VORTEILE EINER eSIM
Da im Smartphone auf einen Karteneinschub für die klassische SIM-Karte verzichtet werden kann, ist im Inneren des Smartphones mehr Platz vorhanden. Dieser kann dann für einen größeren Akku oder ähnliches genutzt werden. Zudem kann die Karten-Schublade nur an bestimmten Flächen oder Kanten des Smartphones untergebracht werden, das macht das Gerät voluminöser und mechanisch empfindlicher. Aber auch die Freiheiten des Smartphone Designers werden eingeschränkt. Je weniger Öffnungen ein Smartphone hat, desto besser kann man es staub- und wasserdicht machen.
Die Lebensdauer einer klassischen SIM-Karte liegt bei ca. 10 Jahren. Eine eingebettete SIM kann bis zu 17 Jahren halten. Die eSIM lässt sich besser vor Witterungseinflüssen schützen, da sie sich im Inneren des Smartphones befindet. Dadurch ist sie auch unempfindlicher gegenüber Vibrationen. Daher ist es wahrscheinlich, dass die eSIM die Lebensdauer des Gerätes überdauert, was leider nicht allzu viel bringt, wenn das Endgerät nicht genutzt werden kann.
Ein weiterer Vorteil ist es, schnell und einfach den Anbieter zu wechseln. Lange Wartezeiten vor Ort oder auch das Warten auf die SIM-Karte per Post entfallen. Das beispielsweise eröffnet neue Möglichkeiten für Reisen, so kann bereits vor der Reise ein passender Datenzugang für das Zielland ausgewählt werden, anstatt vor Ort nach einem passenden lokalen Anbieter zu suchen.
NACHTEILE EINER eSIM
Seit 2018 wird die eSIM von einigen Smartphone-Anbietern eingebaut, allerdings ist das Problem, dass diese nicht von allen Netzanbietern unterstützt werden. Gerade bei kleineren Anbietern sieht es oft eher schlecht aus. Aber auch große Anbieter haben oftmals Probleme in der Umsetzung. Hier kann ein Gerätetausch beispielsweise ziemlich kompliziert werden.
Ein weiterer Nachteil für Endverbraucher ist, dass er weniger Flexibilität hat. Aktuell kann man sich einen mobilen LTE-Datentarif zulegen und die SIM-Karte problemlos z. B. am Tablet nutzen und am Wochenende im Garten-Router verwenden. Das ist mit eSIM nicht mehr möglich, da die Nutzung nur auf einem bestimmten Endgerät nutzbar ist.
FAZIT
Die ganze Thematik um eSIM-Karten ist bisher noch nicht richtig durchdacht bzw. wird noch nicht reibungslos umgesetzt, daher kommt es drauf an, ob man sich ein Smartphone mit eingebetterer SIM kauft. Vorher solltet ihr auf jeden Fall abklären, ob euer Mobilfunk Anbieter so etwas überhaupt anbieten kann, denn ansonsten ist mit eurem neuen Smartphone viel mehr Aufwand verbunden.
Hat euer Smartphone bereits eine eSIM? Was haltet ihr davon? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen.
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